Lieber klotzen statt kleckern: Das scheint das Motto der Verantwortlichen von „Hilfe für krebskranke Kinder und Jugendliche“ zu sein. Zum zweiten Mal nach 2019 übergibt der Lohner Verein eine Großspende an eine bundesweit tätige Organisation. Diesmal ist es die Deutsche Kinderkrebsstiftung aus Bonn, die den rekordverdächtigen Betrag von 50000 Euro erhält.

Im Vorjahr hatte der Verein bereits 45000 Euro an die DKMS – früher: Deutsche Knochenmarkspenderdatei – überwiesen und damit ein starkes Zeichen im Kampf gegen Blutkrebs gesetzt. Nun übertrifft sich die Lohner „Hilfe für krebskranke Kinder und Jugendliche“ selbst und schraubt die gigantische Summe nochmals um weitere 5000 Euro in die Höhe. Die Riesenspende kam nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Benno Pille durch Zuwendungen von Firmen und Einzelspenden zusammen. Viele der Unterstützer wollten öffentlich nicht genannt werden. Der Vorsitzende verrät aber zumindest so viel: Der Großteil der Spenden stammt aus Lohne und der näheren Umgebung. „Ein herzlicher Dank geht an alle, die uns Jahr für Jahr die Stange halten.“

Den Lohner Ehrenamtlichen ist es wichtig, dass ihre Unterstützung zielgerichtet und schnell bei den Familien ankommt. „Die Wege innerhalb des Vorstands sind kurz. Wenn uns jemand um Hilfe bittet, versuchen wir, immer zügig und unbürokratisch eine Lösung zu finden“, erläutert Kassenwart Siegbert Tegenkamp. Pille ergänzt, dass das Geld 1:1 weitergegeben werde. „Bei uns läuft alles ehrenamtlich.“

„Hilfe für krebskranke Kinder und Jugendliche“ wurde 2008 gegründet. Der Verein unterstützt und finanziert vorrangig Projekte in der Kinderklinik im Klinikum Oldenburg. Tegenkamp beziffert die jährliche Förderung, die in die Universitätsstadt geht, auf fast 20000 Euro. Die Großspende soll nach dem Willen des Lohner Vereins nicht in ein Einzelprojekt fließen, sondern allgemein das Wirken der Deutschen Kinderkrebsstiftung unterstützen.

Ulrike Seidenstücker, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Kinderkrebsstiftung, sagt zum Geldregen aus Lohne: „Wir freuen uns sehr, dass der Verein ,Hilfe für krebskranke Kinder und Jugendliche' mit seiner großzügigen Spende unsere Arbeit unterstützt. Gemeinsam haben wir drei Projekte ausgewählt. So können wir krebskranken Kindern und Jugendlichen eine wunderbare Zeit in unserem Waldpiraten-Camp in Heidelberg und betroffenen Familien in unserer ,SyltKlinik' eine familienorientierten Rehabilitation nach der anstrengenden Therapiezeit ermöglichen. Die finanzielle Unterstützung macht es uns auch möglich, weitere Forschungsprojekte zu fördern und damit die Heilungschancen

krebskranker Kinder weiter zu verbessern.“

Die Deutsche Kinderkrebsstiftung setzt sich dafür ein, dass krebskranke Kinder wieder gesund werden können und in ihrer Lebensqualität und ihren Zukunftschancen anderen Kindern nicht nachstehen. Betroffenen Familien mit kompetenter Beratung und Information zur Seite zu stehen, gehört ebenso zum Aufgabenspektrum der Organisation wie die Unterstützung durch den „Sozialfonds“ in finanziellen Notlagen.

Weiter fördert und finanziert die Deutsche Kinderkrebsstiftung kliniknahe und patientenorientierte Forschungsprojekte. Damit sollen die Heilungschancen verbessert, sichere Behandlungen gewährleistet, neue Therapieansätze gefunden und Spätfolgen verringert oder völlig vermieden werden. Die Stiftung ist zusammen mit den Elternvereinen vor Ort der wichtigste private Geldgeber für klinische Forschung in der Kinderonkologie in Deutschland. Der verantwortungsvolle, sparsame und transparente Umgang mit den Spendengeldern wird durch das Deutsche Spendensiegel bestätigt.

Im Bild:

Hilfe für krebskranke Kinder und Jugendliche – das ist (von links) Siegbert Tegenkamp, Benno Pille und Dirk Christ sowie den weiteren Ehrenamtlichen des Lohner Vereins ein Herzensanliegen

Foto: Timphaus

Fakten:

- Die Deutsche Kinderkrebsstiftung wurde 1995 vom Dachverband der regionalen Elterninitiativen „Deutsche Leukämie-Forschungshilfe, Aktion für krebskranke Kinder“ gegründet.

- Beide Einrichtungen sind durch ihre Satzung eng miteinander verwoben.

- In Stiftung und Dachverband, der 1980 als Zusammenschluss örtlicher Elterngruppen, Fördervereine und Förderkreise entstand und dem heute 76 Eltern- und Fördervereine in ganz Deutschland angehören, sind die Entscheidungsträger ausschließlich betroffene Eltern oder ehemals betroffene Patienten, die ehrenamtlich in den Vorständen tätig sind.

- Die gemeinsame Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Bonn.

- Die Arbeit der Kinderkrebsstiftung und der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe – Aktion für krebskranke Kinder – finanziert sich überwiegend aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.

- In der Nähe von Heidelberg unterhält die Deutsche Kinderkrebsstiftung das „Waldpiraten-Camp“ – eine in Deutschland einzigartige Freizeiteinrichtung, die krebskranken Kindern hilft, wieder Mut und Kraft zu tanken und nach überstandener Krankheit ins normale Alltagsleben zurück zu finden.

-  Seit 2015 ist die Kinderkrebsstiftung außerdem Träger der „SyltKlinik“, einem Rehazentrum für Familien mit einem krebskranken Kind.